Geschichte
Geschichte des TSV Aichhalden 1923 e.V.
Der TSV Aichhalden blickt auf eine bewegende 100-jährige Geschichte zurück, die nicht nur von positiven Zeiten berichtet. Umso stolzer können wir darauf sein, wie sich unser Verein entwickelt hat, wie viele Projekte umgesetzt wurden und was wir unseren Mitgliedern heute bieten können.
Im Schatten des Spitzensportes, aber der Garant des Breitensportes ist bis heute die Devise.
1923
Angeregt durch den sehr starken Auftrieb des Sports allgemein in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg, fanden sich im Frühjahr 1923 im Gasthaus Hirsch einige junge Männer zusammen, um einen Turnverein mit dem Namen Arbeiter Turn- und Sportverein Aichhalden zu gründen. Die ersten Turnstunden wurden im Saal des Gründungslokals Hirsch abgehalten. Kurze Zeit darauf verlegte man die Übungsabende ins Gasthaus Engel. Da der Verein noch nicht über Bargeld verfügte, wurde das erste Gerät, ein Barren, von Weiden bei Oberndorf entlehnt. In den Jahren 1925/26 wurde dann ein Barren, ein Reck und ein Seitpferd gekauft. Da man auch im Engel wieder ausziehen musste, waren die Turner gezwungen, die Turnstunden einen Sommer lang im Freien abzuhalten. In dankenswerter Weise stellte dann Alt Kronenwirt Kimmich seinen Saal als Übungslokal zur Verfügung, in dem man dann auch bis zur Fertigstellung der vereinseigenen Halle im Jahre 1954 bleiben konnte.
1932
Im Jahre 1932 wurde vom Verein unter dem Vorstand Karl Vollmer von Andreas Kunz ein Waldstück im Allmendwald zum Preis von 360 Mark erworben. Mit großem Idealismus und mit ca. 5165 Arbeitsstunden der Mitglieder bei einem Stundenlohn von 10 Pfennig wurde der Wald gerodet und der Platz planiert. So konnte man im August 1932 die Einweihung des Waldsportplatzes feiern. Die inzwischen aufgestellte Handballmannschaft errang auf dem eigenen Platz beachtliche Erfolge.
1933
Aufgrund der sich immer mehr zuspitzenden politischen Lage, musste der Verein aufgelöst werden, die Geräte wurden beschlagnahmt, das Betreten des Waldsportplatzes verboten. Nur durch Verhandlungen der Mitglieder Andreas und Heinrich Flörchinger mit dem TV Sulgen zusammen wurde eine Genehmigung von der Kreisleitung zur Wiedergründung eines Vereins erzielt.
Die Wiedergründung hat dann am 31 April 1933 stattgefunden, zum 1. Vorsitzenden wurde Andreas Flörchinger gewählt. Doch schon im Mai 1933 kam von Stuttgart erneut das Verbot für den Turnverein, der Turnbetrieb kam nun endgültig zum Erliegen.
1935
Durch langwierige Verhandlungen wurde 1935 die Genehmigung zur Wiedergründung erteilt. Unter der Bedingung, dass kein ehemaliges Ausschussmitglied der Vorstandschaft angehört, wurde in der Krone der Verein zum dritten Mal gegründet.
Nach kurzer Zeit zählte der Turnverein wieder 33 aktive Turner, 21 Zöglinge, 48 Passive Mitglieder sowie eine Handballmannschaft. Leihweise wurden von der Kreisleitung die Geräte zur Verfügung gestellt und der Sportplatz wurde ein zweites Mal gekauft.
Die Jahre 1935 – 1939 brachten dem Verein in sportlicher als auch in geselliger Hinsicht einen neuen Aufschwung. Neben den jährlichen Turnfesten wurden unter anderem die Winterfeiern mit Theateraufführungen abgehalten. Höhepunkt im Jahre 1938 war der Besuch des Deutschen Turnfestes in Breslau, wo 9 Turner eine Musterriege stellten.
1939
Mit dem Jahre 1939 brach auch über den Turnverein die unselige Zeit des 2. Weltkrieges herein. Nach und nach wurden die aktiven Mitglieder zu den Waffen gerufen, so dass 1943 aus Mitgliedermangel der Turnbetrieb ganz zum Erliegen kam.
Als nach Kriegsende und teilweise jahrelanger Gefangenschaft sich die Mitglieder wieder zusammenfanden, hatte der Turnverein den Tod von 22 Mitgliedern zu beklagen.
1948 wurde dann innerhalb der Sportgemeinschaft der Turnbetrieb wieder aufgenommen, doch schon 2 Jahre später stellte sich der Turnverein wieder ganz auf die eigenen Beine.
1950
1950 wurde eine erste Frauenabteilung ins Leben gerufen, diese unter der Leitung von Eugen Schneider und Anna Sekinger.
Am 5. und 6. Mai 1951 wurde dann das 25-jährige Jubiläum gefeiert, verbunden mit einer Gauwanderung des Turngau Schwarzwald. Über 700 Turnerinnen und Turner trafen sich am Sonntag auf dem Waldsportplatz und gaben Zeugnis Ihres Könnens.
1954
Unter der Bauleitung von Albert Roth, 365 DM in der Kasse und viel Idealismus wurde im Frühjahr der erste Spatenstich für eine eigene Turnhalle getan. Nach Ableistung von ca. 7000 freiwilligen Arbeitsstunden konnte am 6. Februar 1954 der erste Kameradschaftsabend abgehalten werden.
Der 11. und 12. August 1956 dürfte wohl ein Markstein in der Geschichte des Turnvereins bezeichnet werden. Hier konnte die Einweihung der Turnhalle gefeiert werden.
1966
Mit dem Bau der Josef-Merz-Halle im Jahre 1966 nahm der Verein einen regen Aufschwung. Durch Anregung von Neu-Bürgermeister Kühner wurde jeweils eine Jedermannturnabteilung für Frauen und Männer gegründet.
1970
1970 konnte der Verein zum ersten Mal ein Gau-Kinderturnfest austragen. 1200 Kinder wetteiferten um Punkte und Urkunden. Neben dem Turnen in der Turnhalle bietet der Verein durch seine Trimm-Dich-Tage und Volksmärsche alljährlich von 1972 -1978 auch Sport und Bewegung für Jedermann an.
Zum 50-jährigen Jubiläum im Jahre 1973 zählte der Verein insgesamt bereits 263 Mitglieder.
1983
1983 feiert man das 60 jährige Jubiläum unter großem TamTam in einem großen Festzelt. In diesem Jahr fand auch erstmals die Gründung einer Eltern-Kind Gruppe durch Sigrid Kunz statt.
1989 fand eine weitere Gauwanderung des Turngau Schwarzwaldes in Aichhalden statt.
Immer wieder wurden in dieser Zeit auch Landes und Deutsche Turnfeste besucht.
1990
In unzähligen Stunden wurde Anfang der 90er Jahre der Waldpostplatz buchstäblich umgepflügt, Drainagen gelegt und somit zu einem wunderschönen, abgelegenen Kleinod. Der Waldsportplatz war dann auch sehr oft der gesellige Abschluss unserer jährlichen Maiwanderungen oder auch als Zeltlager für die Kleinsten des Turnvereins.
1996 wurde das Beachvolleyballfeld auf dem Waldsportplatz zusammen mit der Gemeinde geplant und gebaut.
1998
Gegen Ende der 90er Jahre nahm der Verein auch in sportlicher Hinsicht eine neue Wendung. Auf einmal war Gesundheitssport das große Thema.
Das Kurswesen wurde von Siegfried Auber mit seinerzeitiger Weitsicht eingeführt und forciert und der Bereich Kurswesen ist bis heute auch eine finanziell tragende Säule. Der Pluspunkt Gesundheit war dann der Garant für Qualität unseres Sportangebotes.
Im Jahre 1998 zum 75-jährigen Jubiläum zählte der Verein dann 358 Mitglieder. Dieses wurde in besonderer Weise mit einem Festzelt an die Festplatzanlage angebaut und an 4 Tagen gefeiert. In dieser Zeit hatte der Verein bereits 15 Turn -und Tanzgruppen zu verzeichnen, der TSV war Heimat vieler sportlicher Mitglieder und auch die Geselligkeit hatte eine immense Bedeutung.
2011
Mit der Renovierung der TSV-Halle wurde ein langjähriger dringlicher Bedarf in die Tat umgesetzt. Viele Sitzungen und Überlegungen über das Wie und Wo mussten abgehalten werden, bis man sich dann schließlich in voller Überzeugung und großer Einigkeit an die Arbeit machte. Nach ca. 1000 Arbeitsstunden konnte die TSV-Halle am 21. April 2013 eingeweiht werden.
2013
Am 02.06.2013 wurde das 90-jährige Jubiläum mit einem großen Sportprogramm gefeiert. Ob Staffellauf, Mountainbike-Tour oder Erlebniswanderung war für jeden was dabei. Nach einer zünftigen Mittagspause mit anschließendem Kaffee und Kuchen startete das Showprogramm auf unserer Freilichtbühne. Dort verzauberten spektakuläre Akrobatikauftritte, eine ZUMBA-Party zum Mitmachen sowie Showtanz- und Turnvorführungen die zahlreichen Zuschauer. Ein durch und durch gelungenes Jubiläum!
2014
Mit der Einführung der Geschäftsstelle im Jahr 2014 trug der TSV Rechnung für die vielen anstehenden bürokratischen Aufwände, welche zum Teil doch sehr zeitaufwändig waren. Das Ziel der Geschäftsstelle war eindeutig die Entlastung der Vereinsführung wie Vorstandschaft, Kassier, ÜL usw.
2015
Mit dem Bau einer Schutzhütte auf dem Waldsportplatz unter der Leitung von Peter Schrempp wurde ein langjährig gewachsener Gedanke umgesetzt und diese Hütte den Platz im Allgemeinen mit Sicherheit bereichert. So konnte manches Fest nun trotz einsetzendem Regen/Gewitter fortgeführt werden.
Auch für vorbeikommende Wanderer sicherlich schon das eine oder andere Mal ein nützlicher Unterstand.